Selbsterkenntnis & Welterkenntnis

Was wäre, wenn Selbsterkenntnis eine Art „Egotrip“ wäre? Was wäre, wenn das Verbinden mit den Kräften des Kollektivs, um dadurch ein stärkeres Bewusstseinsfeld zur Verfügung zu haben, ebenfalls aus den Gefilden des Egos gesteuert werden würde? Beides wären vielleicht nur jeweils halbe Wahrheiten…

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Nachdenklich? Vordenklich?

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All/ein/sein

Alleinsein, als ein zeitweise notwendiges Artefakt, um die Überlagerungen und Kontaminationen seitens des Kollektivs, sprich des Gruppengeistes, erkennen zu können. Dazu wäre vielleicht ein Attribut, einen inneren Ort für sich zu kre-ieren von Nöten. Einen Ort, wo man für sich ist, um bestimmte Dinge zu reflektieren und zu bearbeiten. Keine Muse, die einen dort küsst, kein Klang, den man dort wahrnimmt, keine Inspiration, die man dort erfährt. Nur der reine Raum.

Wer sich oft und beständig und fast ausschliesslich in einem Gruppenkollektiv und dessen Dynamiken bewegt, folgt einer bestimmten Intention, aber oft ist es eine unbewusste Eigendynamik, wie eine Kraft, die einen auf eine „Mission“ gesandt hat. Diese Mission, als auch alle anderen Aufträge im Leben, gilt es zu hinterfragen, in diesem Raum, den man sich in seinem Innersten geschaffen hat, sofern man sich diesen eben geschaffen hat. Es ist sozusagen der innere Verankerungspunkt mit sich und dem Planeten Erde, dort, wo die Intuition mit aller Klarheit einem begegnet, dort, wo man sich selbst ist, ohne die angeschwemmten Überschattungen und Überlagerungen der sinnes- und reizüberflutenden Welt. Der Ort der persönlichen Wahrheit, jenseits des Getrieben-Seins, jenseits der Archetypen, jenseits der Berufsmaske, jenseits der weltlichen Rollenspiele und des Status.

Es ist dies der tiefste Punkt des Seelischen, dort, wo die die alten Ägypter, in diesem Fall Anubis, die Herzen der Übergegangenen mit der Feder wogen. Waren sie leichter als die Feder, gingen sie frei und unbeschwert durch die Duat, waren sie schwerer, kamen sie in die Unterwelt, einem Ort, wo nichts gemogelt und beschönigt werden konnte.

Das Ganze jetzt auf das Weltliche und den Menschen selbst übertragen, könnte folgendes bedeuten.

Wir sind vom grundsätzlichen und ursprünglichen Wesen her aufgerufen, uns selbst unsere Herzen zu wiegen. Dies wäre dann der Fall, wenn der „Zukunftsmensch“ in uns zu inkarnieren beginnt. Unser Körper ist eine Art Messinstrumentarium dafür, welches uns aufzeigt, ob wir auf dem Weg der persönlichen Wahrheit sind, oder ob Einseitigkeiten oder Bindungen uns in luziferische (lichtgebundene) oder ahrimanische (erdgebundene) Welten gezogen haben. Der Hermes Trismegistos, Christus, Buddha, oder auch Krishna u.a., sind nichts anderes als versinnbildlichte Synonyme/Hinweise/Vermittlerinstanzen, diesen befreiten, kosmisch-irdischen Archetypus zu erreichen. Unser Ego täuscht uns, aber unser Körper täuscht uns diesbezüglich nicht.

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In-Takt?

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Das Ideal, das keines ist

Was wäre, wenn die Korrekturen vom Menschen selbst vorgenommen werden und nicht durch Spiegelungen oder eingreifende Umprogrammierungen seitens des Kollektivs, von Systemtherapeuten oder den sogenannten Korephäen, weil das vornehmliche Ideal eine Überstülpung, Projektion oder ein Eingriff seitens des Aussenbewusstseins verkörpert? Somit hätte es auch hier etwas Gelenktes. Ausnahmen diesbezüglich gibt es sehr wohl, speziell, wenn dringend Not am Körper oder Handlungsbedarf seitens psychologischer Anomalien herrschen. Das was als psychisches „left over“ verbleibt, würde vom Individuum selbst durchdrungen werden können. Theorethisch zumindest, praktisch sowieso.

Da der Grossteil der Menschheit, was die Eigenverantwortung anbetrifft, sich sprichwörtlich entmündigen hat lassen, läuft die Welt halt eben noch so, wie sie eben läuft. So liegt es dann wiederum an einem persönlichen Erkennungsfaktor, sich die Eigenverantwortung zurück zu holen, sonst läuft der Hamster drehfreudig weiterhin im Rad. Der freie Wille, als helfendes Instrumentarium, gebiert dabei die Entscheidung.

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 Hamsterei? Bitte hier klicken.

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Will Willi weiterdrehen, oder wohin dreht sich wohl Willi?

Das Geheimnis des lebendigen Geistes ist ein anderes. Fürwahr ist es, dass uns  Menschen etwas spiegeln, aber sind wir uns ehrlich und wenn wir genau hineinsehen, der Mensch der Gruppe ist – zumindest in der etwas „höherschwingenden“ spirituellen Welt – trotz allem noch ein sehr unbewusstes, meist devotes und ekstasesuchendes (Übergabe-)Wesen, welches seinen Platz in einer natürlich vorgegebenen Prinzipienwelt sucht. Die der Erde näheren, weltlicheren Wesen, zeigen ihr Ego von ihrem Habitus betrachtet offensichtlicher als unsere liebgewonnenen und sogenannten „Spiris“. Diese Hierarchie, ergo dieses Abgleich und Halt suchen innerhalb der Hierarchie, gibt es aber nicht jenseits der Astralssphären, sondern ist  ein Phänomen innerhalb dieser, ein Relikt aus alten Zeiten und gleichzeitig die Spielwiese und der bevorzugte Aufenthaltsort der sogenannten Weltenlenker.

An diesem Punkt angelangt, beginnt an und für sich so etwas wie ein langsames Heraufdämmern eines Unterscheidungsbewusstsein im Individuum zu reifen. Es scheidet und unterscheidet sich zwischen einer all-umfassenden, seelisch-ganzheitlichen Welt und einer individuellen und einzigart-ICH-en geistigen Welt. Einer Welt von unendlich vielen Möglichkeiten des Entdeckens, Erforschens, Erfahrens und Kreierens, um von dem Spurensucher eines Tages zum Spurenhinterlasser zu werden, sofern man diese Welt  nicht zu idealisieren, stilisieren oder emporzuheben beginnt.

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Wie beständig sind Prägungen?

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In der erstgenannten Welt fühlt man sich sozusagen eingebettet und verbunden mit allen Individualseelenaspekten und somit mit den grösseren Zusammenhängen der Om-niversen, was die Liebes- und Herzenskräfte anbetrifft. Dadurch gebiert sich im Menschen so etwas wie eine innere Sicherheit, ein Urvertrauen,  eine innere Gelassenheit über das Leben hinaus. Aber dies ist auch wiederum nur die halbe Wahrheit…

Der geistig initiierte Prozess läuft parallel und übermodulierend zu den seelisch-emotionalen-gefühlsmässig-ganzheitlichen-raumesöffnenden Abläufen des Lebens, und greift zu Beginn der Reise wie eine Art Gedankenjustierung in den manchmal ausufernden und manchmal streng gehaltenen Seelenempfindungsleib ein. Je nachdem, wie der Bedarf sich gestaltet. Ohne diesen anfänglichen Gedankenjustierer würde sich der Mensch von dem instinktiven und triebhaften Gegenspieler des Adam Kadmon Wesen nicht unterscheiden und dem Herdentrieb und der Gruppendynamik ausgeliefert und unbewusst unterworfen sein. Ebenfalls denke man an die Dynamik einer Gruppe, die wie ein Sog auf so manche Biografie wirken kann. Und man denke an gut beobachtende Zeitgenossen, die genau erkannt haben, dass, wenn ein Mensch sich zu mehreren zusammenschliesst, dieser nicht mehr der Selbe ist, weil ein Leit-, Anpassungs-, und Unterordnungsmechanismus gegriffen hat.

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Ansteckend?

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Das Kollektiv als  Ekstasevorbereiter?

Diese Entwicklungen laufen daher mehr im Unbewussten des Kollektivs und dienen den Kontrollinstanzen, respektive den Weltenlenkern, als ihr hauseigenes Hollywood-Spielfeld, um die Frequenzsperren und den Beutezug um die dualistisch aufgeladenen Lebensenergiefelder ekstasisch zu nähren und zu erhalten. In der Mitte dessen steht der Mensch des Kollektivs, oder er beginnt sich aus dieser Welt zu befreien, hin zu einer neuen Mitte. Der erweiterte Kreis schliesst sich erst und beginnt in Richtung Bewusstsein zu tendieren, wenn der Mensch es erschaffend begreift, sowohl seelische Transformationsprozesse als auch geistige Unterscheidungs- und Erweiterungsprozesse in Einklang zu bringen. Ein moderner Rosenkreuzer würde dies als chymnische Hochzeit verstehen. Ein Vorgang, bei dem sich beide Gehirnhälften als übergeordnetes Prozessgeschehen zu synchronisieren beginnen, und ein erweitertes, gefühlsmässiges Eigen-Vernunfts-Denken über das limbische System  erzeugt wird. Der darwinsche Stammhirnmensch wird sozusagen in sich selbst zurückgelassen, weil als überholt und evolutiv abgetragen erkannt. Wo geht es aber hin, und warum ist man am eigenen Auge immer so herrlich betriebsblind?

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Blick auf die Welt durch das Ich? Am Ich vorbei?

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Die einzig überdauernde Sicherheit 

Das Entwicklungsprinzip verkörpert wohl die einzige Sicherheit in den Universen, denn kein Universum steht still, oder ruht in sich, sondern evoltiert in sich und aus sich heraus und gliedert sich somit ein in das Pantha Rhei, welches unablässig in einer beständigen Wandlung und einem Fluss sich befindet.

Einige Wesensformen meinen jedoch überzeugt, dass der Beharrungs-, sprich Traditionsmodus ihr Erfolgsmodell wäre. Und der „freie Wille“, den sie ja schon längst irgendwo aufgrund von astralen und erdgebunden Fremdbestimmungen auf  ihrer Reise verloren haben, sichert ihr bereits niedergehendes System. Wie lange wohl noch?

Spätestens dann, wenn das fehlgeleitete Evolutionsprinzip über die scheinillusionäre Einimpfung des  „Mehrwachstumprinzipes“  die hauseigenen Kraftfelder entleert  und diese Verhinderungen über die kritische Masse in das Kollektiv eingreifen, wird das Kollektiv beginnen, mit der Opfer-/armes Ich-/ und Märthyrerrolle sich zu identifizieren, dort wo dann ebenfalls der heute für Gerechtigkeit und Wahrheit eintretende Verschwörungstheroretiker sich eines Tages wiederfinden könnte. Wenn der Schall & Rauchrausch eines Tages vorbeigeflogen ist, die Ohnmacht im Weltlichen realisierend begriffen, und das Geheimnis der Dualität sich zu vereinigen beginnt, beginnt ein transfomativer, erneuernder Prozess im Menschen selbst zu greifen. Und warum eigentlich sich vor so einer grossen Möglichkeit verwehren?

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Balanceakt? Ballastakt?

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Die wesentliche Erkenntnis 

So liegt es letztendlich wiederum am Menschen selbst, in den Pulsschlag des Hier & Jetzt der Zeit zu kommen, seinen Energie- und Kräftehaushalt über psychologische Grundstrukturen abzugleichen, um mit diesen, samt den materiellen Erscheinungsformen, in einen gesunden und fliessenden Umgang zu gelangen.

Leider ist das oft ein grundsätzliches Wunschdenken und ein mitunter mehrmalig gerne zitiertes Möchtegernprivileg einer bewusstseinssuchenden Spezies, jedoch und aufgrund des Spagatunternehmens Mensch, bleibt es eben oft bei einem Wunschdenken, welches an der möglichen Realität vorbeidriftet.

Da das Ego ALLES möchte und dies obendrauf auch noch umsonst, reibt sich der Mensch sinnbildlich zwischen der Spielwiese der Weltenlenker – auch als die „klassische Matrix“ bekannt – und seinem eigenen, idealistischen Wunschdenken sprichwörtlich auf, da der Mensch nicht bereit ist, sein bereits lahmendes Bein mit Hilfe von Starkmut und der Disziplinierung von Willenskräften, respektive einer psychologischen Selbstjustierung, nachzuziehen. Im Wege stehen ihm bekanntlich die in den Gewohnheitsleib eingegliederten Komfortzonen und die eingeschliffenen Konditionierungen, die die Weltbilder gar eng machen können und einem offenen Universum sich vehement entgegenstellen.

Hinzu kommen noch schwerwiegende archetypische Grundmuster, die sich als Beruf(ung)smaske outen, wie die des Priesters, Gelehrten, Heilers  usw., um nur einige kurz aufzuzählen. All diese Lebensformen suchen nach Anerkennung und Halt im Leben, suchen ihre Bestätigung im Aussen, wollen so von der Welt bestätigt und wahrgenommen werden.

Was aber ist der Preis dafür?

 

 

Text: Robertur / Bilder mit Bildtexten: Katimichele

Veröffentlicht am 15/06/2012, in Uncategorized. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

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